Zukunft Öffentlicher Verkehr: Digitalisierung ermöglicht mehr Reisefreiheit und individuelle Tarife

Aktuelle Tarifangebote des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) bepreisen die Fahrkarten von Fahrgästen oft nach Konzepten, die für Laien nicht immer einfach zu verstehen und manchmal sogar unvorteilhaft sind. Zudem handhaben Transportunternehmen und Verkehrsverbünde dies in der nationalen Praxis auch noch recht unterschiedlich - international sowieso. Fahrgästen kann dadurch die Lust und Motivation mehr Öffentlichen Verkehr zu nutzen genommen werden.

Bereits heute sind täglich unglaublich viele Fahrgäste mit dem Öffentlichen Verkehr unterwegs - privat und beruflich. Doch der gesellschaftliche und politische Wunsch ist klar: Noch mehr Menschen sollen für die regelmässige Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln begeistert werden - aus gutem Grund. Es soll für jeden Menschen selbstverständlich, einfach, spontan und erschwinglich möglich sein, ein Fahrgast in einem Transportmittel zu werden: Ob Zug, Bus, U-Bahn, Strassenbahn, Schiff oder sogar einer Bergbahn.

Der ÖV soll die erste Wahl bei der persönlichen Mobilität werden

Dahinter steht die Ambition, eine neue, einfache, kundenorientierte und hürdenlos zugängliche Tarifwelt zu schaffen, die einen Beitrag für einen noch attraktiveren und häufiger genutzten öffentlichen Verkehr und eine Steigerung des ÖV-Anteils am Modalsplit leistet - mindestens landesweit, vielleicht sogar international! Um dieses Ziel zu erreichen bieten sich mehrere Möglichkeiten:

Ein einziges Ticket (Abo-Ticketing)
Einfach in Bus, Bahn und Schiff des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖV) einsteigen und mit einem einzigen Ticket im Nah- bzw Fernverkehr quer durch z.B. ein ganzes Land fahren, ohne sich Gedanken über Tarife, Zonen oder Tageszeiten machen zu müssen. Nationale Beispiele dafür sind das Generalabonnement (Schweiz), Deutschlandticket (Deutschland) und Klima-Ticket (Österreich). Die Basis dafür bietet in allen Fällen ein vom Fahrgast vorab gelöstes Abo-Ticket, welches pauschal alle Fahrten gem. AGBs abdeckt. Der Fahrgast kann so jederzeit spontan losfahren und muss sich vorab um keinen Ticketkauf mehr kümmern.

Ein Digitaltarif (Post-Pricing)
Wie könnte ein Tarifsystem aussehen, wenn alle Fahrgäste ein digitales Reisetagebuch führten? Der Digitaltarif (Post-Pricing) liefert die Antwort darauf. Hier werden alle Reisen des Fahrgasts digital erfasst, die Abrechnung erfolgt anhand der getätigten Reisen und eigens dafür entwickelter Tarife. Für den Fahrgast heisst das: Ein sehr einfacher Einzeltarif, attraktive Preispläne, Flexibilität und Sicherheit. Im Post-Pricing (nicht zu verwechseln mit Post-Payment) wird der effektive Konsum der Fahrgäste laufend gemessen (Taxameter/digitales Reisetagebuch). Die individuellen Preispläne passen sich dann laufend an das jeweilige Konsumverhalten beziehungsweise Mobilitätsbedürfnis an. Es wird also nicht auf das existierende Sortiment zurückgegriffen, sondern ein passendes Sortiment kreiert. Folgende Merkmale zeichnen einen Digitaltarif üblicherweise zusätzlich aus: 

• Bezahlung für die tatsächliche Reisemenge
• Abrechnung auch über verschiedene Zeitperioden
• Belohnung häufiger Nutzung
• Zusätzliche Sparangebote
• Einfach und nachvollziehbarer Preis

Die genannten Möglichkeiten schliessen sich nicht gegenseitig aus. In der Praxis ist es oft sinnvoll oder notwendig mehrere Möglichkeiten zueinander zu kombinieren um die Motivation sowie individuellen Bedürfnisse der Menschen sinnvoll zu unterstützen. Dabei kommen heute beispielsweise Abo-Ticketing, Be-In/Be-Out Lösungen, Post-Payment, Post-Pricing zum Einsatz.

Eines jedoch haben alle diese spannenden Ansätze gemeinsam: Die Digitalisierung der Infrastruktur.

Ohne dass die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen worden sind, können solche sinnvollen und notwendigen Erleichterungen für Fahrgäste - national oder international - nicht angegangen oder umgesetzt werden.

WavePointer digitalisiert den Öffentlichen Verkehr nachhaltigt

WavePointer.com digitalisiert den ÖV Schweiz und Liechtenstein 

2023 wurde von der Alliance SwissPass, dem Schweizer Brachenverband ÖV,  eine unvergleichbare Initiative gestartet um die Transport-Infrastruktur der Schweiz und Liechtenstein weiter zu digitalisieren. Durch den Einsatz von High-Tech-Funktechnologie (RailTAG.com Beacons) von WavePointer.com, soll die Qualität der Nutzungs- & Erhebungsdaten von und für Transportunternehmen auf „ein neues Level“ gehoben werden. Dafür wurde Ende 2022 eine internationale Ausschreibung durchgeführt, bei der WavePointer als das beste Produkt ausgewählt wurde.

Dadurch können die Mitglieder der Alliance SwissPass in Zukunft Daten-Grundlagen über deren Nutzungsgrad erhalten, basierend auf anonymer Daten-Echtzeiterfassung in deren Fahrzeugen/Verkehrsmitteln. Somit ist u.a. dadurch eine verlässliche Grundlage für die Verteilung der Einnahmen (aus Abo-Tickets) sowie Einführung neuer Tarifmodelle (Post-Pricing) vorhanden – sicher, nutzungsbasierend, automatisch und überall. 

Zusätzlich kann diese Technik künftig auch für andere Anwendungen genutzt werden, beispielsweise Kontrollprognosen, verbessertes Internet in Fahrzeugen, Clean & Repair, Auslastungsmessungen, Wagenreihung- und Leitsysteme, erweiterte Kundeninformationen, Fahrgastservices, Be-In/Be-Out, Post-Pricing (Pay-as-you-go) oder Unterstützung von Personen mit eingeschränkter Mobilität.

„Der Angang sowie Umsetzung dieses übernationalen Projekts hat unsere grösste Hochachtung und versetzt die Schweiz und Liechtenstein in eine – auch weltweit gesehen – einzigartige Situation“, erklärt WavePointer. „Die Schweiz wird damit dem ständig wachsenden Stellenwert des ÖPNV, aber auch den dabei zu bewältigenden Herausforderungen, durch die ganzheitliche und frühzeitige Einführung digitaler Infrastruktur weiter gerecht. Wir freuen uns sehr, dass wir mit WavePointer Technologie bei diesem spannenden Vorhaben beteiligt sind. Wir sind auch überzeugt, dass andere Länder, insbesondere in Europa, diesem Beispiel bald folgen werden.“ 

WavePointer entwickelt und produziert in diesem Projekt die Technologie der Funk-Beacon-Infrastruktur – koordiniert und beliefert dabei auch direkt die mehr als 250 Transportunternehmen der Alliance SwissPass jeweils mit tausendfacher Hardware und dedizierter Roll-Out-Unterstützung. Ein optimal organisiertes Vorgehen ermöglicht die reibungslose Bestückung der ÖV-Transportmittel zweier ganzer Länder – basierend auf einem Hochvolumen an Geräten via „plug & play“ Installation und innerhalb nur weniger Monate. Ein Parade-Beispiel in Sachen Qualität, Leistungsfähigkeit, Produktions- und Terminkoordination sowie Innovation. 

Die Fahrzeuge der Schweizerischen Bundesbahnen SBB und der PostAuto AG sind in dieses Projekt ebenfalls mit einbezogen und werden bis Ende 2023 ausgestattet. Somit stehen die neuen Services in Zukunft nahezu flächendeckend in der Schweiz und Lichtenstein zur Verfügung.
 

Eine technische und logistische Meisterleistung

Der ÖV wird von einer Vielzahl von unterschiedlichen Transport- und Verkehrsmitteln geleistet. Täglich sind abertausende Züge, Strassenbahnen, Schiffe, Autobusse und Gondelbahnen unermüdlich im Einsatz um Millionen von Reisende zuverlässig zu ihrem Ziel zu bringen. Im Jahr 2019 legten die Menschen in der Schweiz rund 16,6 Milliarden Kilometer in Bahnen, Bussen und Schiffen zurück. 2040 rechnet das Bundesamt für Raumentwicklung mit etwa 33,6 Milliarden Personenkilometer im öffentlichen Personenverkehr.

WavePointer Technologie erfüllt in dem Projekt nicht nur jahrelang und 24/7 die anspruchsvollen Funk-Kommunikationsleistungen auf technischem Spitzen-Niveau, sondern unterstützt zudem auch die Zulassungsanforderungen für jeden Fahrzeugtyp der im Umfeld des ÖV eingesetzt wird. Bei der Beförderung von Personen gelten technisch die höchsten Maßstäbe in Punkto Sicherheit und Zuverlässigkeit. Zusätzlich sind die WavePointer Geräte auch langjährig erheblicher Belastung ausgesetzt. Der Einsatz auf 3500 m Höhe und in grosser Kälte oder Hitze muss ebenso erfolgen können wie der Betrieb auf Schiffen oder bei langen Tunneldurchfahrten durch den Gotthard. WavePointer betreibt aufwändige Entwicklungen und Zertifizierungen um diese Industrieanforderungen zu erfüllen (z.B. CE RED, RoHS, IEC, EN 50121-3-2, EN 55011, EN 61000-4-6, EN 45545, EN50155, EN45545 HL3, UN ECE R 118, UN ECE R 10). 

Zudem war ein sehr straffer Zeitplan gefordert, um die nahezu 300 beteiligten Transportunternehmen, fast zeitgleich, mit aber-zehntausenden von Geräten an unterschiedlichen Orten zu beliefern und eine einfache und sichere Installation zu ermöglichen. WavePointer standen für die Produktion bis zur Auslieferung nur gut vier Monate an Zeit zur Verfügung. Eine enorme Anstrengung in zugleich anspruchsvollen Zeiten (Geopolitik, Supply-Chain etc.), welche aber mit Bravour gemeistert wurde. „Wer als Unternehmen ein derart grosses Projekt beherrscht, ist ein verlässlicher Partner im Bereich des Aufbaus digitaler Infrastruktur. Andere Länder werden vor dieser Schweizer ÖV-Innovation - wieder einmal mehr - den Hut ziehen, wenn dieser Digitalisierungsschritt seine offensichtlichen Vorteile ausspielen wird. Dass die Schweiz dabei auf WavePointer Technologie vertraut hat, ist die größte Wertschätzung, die wir als Unternehmen bekommen können“ (WavePointer).